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MacTaxKill · Apples ältestes Betriebssystem · Teil 1

TEIL 1 · Prolog
Das Apple-Steuersparmodell ist vielschichtig und seit Jahren bekannt. Den größten Schaden infolge Steuervermeidung durch Apple haben die USA und nicht die Europäische Union. Der Grund dafür, dass Apple zahlreiche und juristisch ausgeklügelte Möglichkeiten nutzt, möglichst wenig bis hin gar keine Steuern zu zahlen, liegt in erster Linie darin, dass die jeweiligen nationalen Steuergesetze und internationalen Abkommen den heutigen Wirkungskreisen global agierender Unternehmen unter dem Stichwort der Steuergerechtigkeit nur noch unzureichend gerecht werden.
Die so genannten und von den Unternehmen genutzten Schlupflöcher (loopholes) sind in vielen Fällen schon seit langer Zeit vorhanden.
Als der inzwischen nicht mehr im Amt befindliche US-Senator und damalige Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des US-Senats, Carl Levin, zum Thema „Offshore Profit Shifting and the U.S. Tax Code - Part 2 (Apple Inc.)“ 2013 feststellte "Apple war nicht damit zufrieden, Gewinne in ein Niedrigsteuer-Paradies zu verlegen", sondern "Apple hat den Heiligen Gral der Steuervermeidung gesucht.", hat er damit indirekt auch ausgedrückt, dass der Heilige Gral der Steuervermeidung auffindbar ist – weil es ihn tatsächlich gibt. Eben in der Gesetzgebung von Staaten selbst. Wer sucht der findet. Und die Apple-Anwälte und Vermögensberater wurden fündig über die Jahre hinweg, in den USA, in Reno Nevada, in Europa, in Cork Irland, in den Niederlanden und in Luxembourg, auf den Bahamas, Cayman Islands oder in Panama.

Apple ist dabei nur einer unter zahlreichen Global Playern, die allesamt von einander lernend, inzwischen gut verstanden haben, wie man die politischen Uneinigkeiten, gesetzgeberischen Unklarheiten und weiter bestehenden nationalen Egoismen von Staaten in der globalisierten Wirtschafts- und Finanzwelt gegeneinander ausspielt oder sich im eigenen Interesse zielgenau zu nutze macht.Apple erwies sich hierbei besonders kreativ und innovativ – gewissermaßen getreu seines generellen Corporate Image als Lifestyle und Design prägendes IT-Unternehmen. Neben dem iMac und dem iPhone für die nutzungsoptimierte digitalisierte Massen-Kommunikation hat Apple auch – allerdings nur für sich und dies Seinen und nicht für die Kunden, die Bürger und die öffentliche Hand – Strategien zur Steueroptimierung entwickelt. Gewissermaßen iLaw und iTax, als interne Betriebssysteme, die nur auf konzerneigenen Servern laufen.

Wenn wir an Apple denken, dann denken wir an das Apfel-Signet, an das Design, an den Gründungsmythos zweier Computer-Freaks, die unter der Sonne Kaliforniens in einer Garage ihren ersten Computer zusammenlöteten, an Lisa I und II, an den Apple Macintosh, die Erfindung der intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche, an iMacs, iPods, iTunes, iLife, das iPhone, die Apple Watch und unzählige Apps und natürlich auch immer an den iGod Steven Jobs. Wir denken daran, das jede Markteinführung eines neuen Apple-Produkts fast immer wie eine asketisch-reduzierte Messe zur Huldigung der puren Schöpfungskraft zelebriert wird, nach deren Ende kaum weniger als eine neue Zeitenwende eintritt. Und wir denken, das im kalifornischen Cupertino, dem Apple-Headquarter, lauter smarte Menschen, all die smarten Digital-Devices austüfteln und zusammenbasteln, damit wir SmartUser das Online-Glück im Leben 4.0 immer auf der Höhe der Zeit genießen können.
Was sich hinter der Apple-Aura abspielt, das sehen wir kaum. Und tatsächlich ist es relativ schwierig hinter die Kulissen zu blicken. Hier ein Versuch.


Lesen Sie demnächst Teil 2 · Der Apfelbaum - Apples Unternehmensstruktur

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